Rom an einem Tag | Zu Fuß durch die Ewige Stadt
Hessi fliegt unverhofft nach Rom
Rom, die Ewige Stadt, für viele Menschen wahrscheinlich recht weit oben auf der Bucketlist. Dass ich nach Italien geflogen bin, kam nicht aus dem Wunsch heraus, Sightseeing zu betreiben und das Land kennenzulernen. Nein, vielmehr habe ich überraschenderweise ein Ticket für eine Convention ergattern können. Damit ging für mich ein großer Traum in Erfüllung, weil ich dadurch die Möglichkeit bekam, die Hauptdarsteller meiner Lieblingsserie live zu treffen. Die Convention fand in Rom statt, daher buchte ich mir einen Flug nach Fiumicino.
Das Hotel, in dem ich übernachtet habe, war direkt über einen Durchgang vom Flughafen zu erreichen. Das Stadtzentrum Roms befindet sich etwa 30 km vom Flughafen entfernt, somit entschloss ich mich, noch einen Tag länger zu bleiben, damit ich mir die Stadt anschauen konnte. Was für ein Glück! Der Ausflug hat sich mehr als gelohnt.
Ich bin mit dem Shuttle-Bus vom Hotel aus ins Zentrum der Stadt gefahren. Mir blieben ungefähr 6 Stunden für meinen Rundgang und ich musste alles zu Fuß erreichen können. Daher habe ich dir die besten Tipps zusammengestellt, mit denen du Rom an einem Tag zu Fuß erkunden kannst!
Das Viktor-Emanuel-Denkmal
Der Bus hielt an der Via del Teatro di Marcello. Von hier aus überquerte ich die Straße. Das ist in Rom gar nicht so einfach, denn die Autos, Busse und Motorräder fahren wild durcheinander und so eng nebeneinander, dass einem Angst und Bange wird. Jedenfalls habe ich gelernt, dass man als Fußgänger einfach auf die Straße treten und die Verkehrsteilnehmer zum Anhalten zwingen muss. Das erfordert einiges an Überwindung, klappt aber sehr zuverlässig.
Ich hielt auf das auffällige und prunkvolle Viktor-Emanuel-Denkmal zu, das in seinem weißen Glanz nicht zu übersehen ist. Es wurde zu Ehren des ersten Königs Italiens erbaut und beherbergt gleichzeitig das Grab eines Soldaten, das auch heute noch von zwei Wachposten flankiert wird.
Über die breite Treppe gelangt man auf eine Terasse, von der aus man einen beeindruckenden Blick über die Dächer Roms werfen kann. Über einen gläsernen Aufzug kommt man sogar bis auf das Dach des Denkmals, das ist allerdings nicht kostenlos.
Hier noch ein heißer Tipp für dich: Im Inneren des Denkmals, das frei zugänglich ist, befindet sich eine kostenlos nutzbare Toilette, die zwar die besten Tage schon hinter sich hat, jedoch sehr sauber war.
Das Kolosseum
Vom Viktor-Emanuel-Denkmal aus hielt ich mich rechts und gelangte so direkt zum Kolosseum. Ich hatte im Vorfeld eine geführte Tour durch das Kolosseum gebucht, was ich im Nachhinein betrachtet nur empfehlen kann. Mit meiner Gruppe konnte ich so direkt zum Eingang und an der unendlich langen Warteschlange vorbei gehen. Wenn du vorhast, Rom an einem Tag zu erkunden, lohnt es sich also auf jeden Fall, den Besuch im Kolosseum im Voraus zu buchen. Ansonsten geht dir viel zu viel Zeit für das Warten verloren.
Bevor ich aber das Kolosseum tatsächlich betreten durfte, musste ich eine Sicherheitskontrolle ähnlich denen am Flughafen passieren. Also alle elektronischen Geräte aus der Tasche nehmen, diese zusammen mit dem Rucksack in eine Box legen und zum Durchleuchten auf ein Rollband stellen. Ich selbst musste auch durch eine Schleuse laufen. Ich war recht überrascht, dass selbst dort solche hohen Sicherheitsstandards eingehalten werden müssen, allerdings ist es auch nachvollziehbar.
Wusstest du, dass das Kolosseum das größte je erbaute Amphietheater der Welt ist? Und es bereits zwischen 72 und 80 n. Chr. errichtet wurde? In der riesigen Arena gab es seinerzeit Gladiatorenkämpfe, nachgestellte Seeschlachten und Tierhetzjagden. Die herausragende Architektur kann man allerdings nur noch von der nördlichen Seite aus bewundern, denn im Mittelalter und darüber hinaus wurde das Kolosseum als Steinbruch für neue opulente Bauten der Herrscher Roms benutzt. Kaum zu glauben, oder?
Die Tour durch das Kolosseum war super spannend und informativ und das Bauwerk an sich ist wirklich sehr imposant und überwältigend. Meiner Meinung nach ist das Kolosseum zu recht eines der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Welt!
Das Forum Romanum
Die nächste Station war das Forum Romanum. Allein hier könnte man eine ganze Woche verbringen, ohne dass es langweilig wird! Das weitläufige Areal wirkt wie eine Mischung aus Freilichtmuseum und Parkanlage. Das Forum Romanum ist eine der bedeutendsten antiken Ausgrabungsstätten und war einst der Mittelpunkt des kulturellen Lebens der Römer.
Viele Bauten im Forum sind nur noch teilweise erhalten und man kann oftmals nur noch erahnen, wozu sie einmal dienten. Trotzdem fühlte ich mich sofort in eine andere Zeit versetzt, während ich den Pfaden folgte und den Blick schweifen ließ. Wohin ich auch sah, überall Überbleibsel einer längst vergangenen Epoche.
Das Pantheon
Danach führte mich mein Weg zum Pantheon, eines der am besten erhaltenen römisch-antiken Gebäude. Heute ist es eine Kirche, aber es ist unklar, ob es ursprünglich ein Tempel oder ein reiner Repräsentationsbau war. Mich hat am meisten begeistert, dass der Marmorboden im Pantheon noch original erhalten ist und aus dem Jahr 114 n. Chr. stammt.
Das Pantheon wird als Grabstätte genutzt. Es hat keine Decke, sondern eine riesige, lichtdurchflutete Kuppel. Auch wenn es von außen vielleicht eher unscheinbar wirkt, ist es von innen allemal einen Besuch wert. Plane allerdings reichlich Zeit ein, das Bedrängnis auf dem Vorplatz war bereits sehr groß und auch hier warteten bereits viele Menschen darauf, eingelassen zu werden. Auch hier lohnt sich das Buchen einer Tour im Voraus.
Der Trevi Brunnen
Zuletzt wollte ich dem Trevi Brunnen einen Besuch abstatten. Man kennt ihn ja sicherlich bereits von Bildern, aber ich war dennoch ziemlich überrascht. Der Brunnen ist um einiges größer, als ich ihn mir vorgestellt habe! Etwa 26 Meter hoch und 50 Meter breit ist er. Und auch hier wieder – viele Menschen. Bis an den Rand habe ich es nicht geschafft, deshalb konnte ich auch keine Münze werfen, um mir meinen zweiten Besuch in Rom zu sichern. (Kennst du diesen Brauch?)
Auch wenn der Trevi Brunnen mit Sicherheit kein Geheimtipp für Rom mehr ist – schau ihn dir unbedingt an! Ich war völlig fasziniert davon, wie klar und türkis das Wasser aussah.
Kommst du wieder? - Auf jeden Fall!
Am meisten fasziniert hat mich an Rom, dass es nirgendwo richtig moderne Gebäude gibt. Die Stadt ist geprägt von nostalgisch wirkenden Bauwerken. Das verleiht Rom einen ganz besonderen Charme, den ich noch nie zuvor bei einer anderen Stadt erlebt habe.
Ich könnte wahrscheinlich mehrere Wochen in der Stadt zubringen, ohne dass mir langweilig werden würde. Trotzdem macht es auch Spaß, Rom an einem Tag zu erkunden. Und zu Fuß ist es sowieso am schönsten.
Meine Bewertung
Authentizität
Aktivurlaub
Erholungsurlaub
Kulturtrip
Weiterempfeh-lung
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