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Rhodos | 3 abwechslungsreiche Ausflugstipps auf der Sonneninsel

Rhodos ist die viertgrößte Insel Griechenlands und hat sowohl für wanderlustige Individualtouristen als auch für Kulturinteressierte extrem viel zu bieten.

Die Landschaft der Insel ist gerade im Inneren recht gebirgig, aber mit ihren mehr als 300 Sonnenstunden im Jahr lädt sie auch zum Baden und ausgiebigen Strandspaziergängen ein.

Die beste Reisezeit für Rhodos sind aus meiner Sicht September und Oktober. Die Temperaturen erreichen in diesen Monaten bis zu 28°C. Auch nachts kühlt es sich nicht zu stark ab, sodass die Wassertemperaturen mit etwa 24°C noch sehr angenehm sind. Im Juli und August werden auf der Insel Lufttemperaturen bis zu 40°C erreicht, weshalb diese Monate für einen Urlaub nicht sonderlich gut geeignet sind, zumindest wenn man keinen reinen Strandurlaub verbringen möchte.

Unser Hotel auf Rhodos lag an der Ostküste der Insel, nahe dem Ort Kolymbia. Dieser Ort ist schon recht touristisch, jedoch nichts im Vergleich zur Touristenhochburg Faliraki. Wer eher einsamere Gegenden liebt, sollte es an der Westküste versuchen. Durch die stärkeren Winde, die im Westen herrschen, wird diese Region von Touristen nicht so häufig besucht.

1) Für Kulturliebhaber: Rhodos Stadt

Etwa die Hälfte der Inselbewohner lebt in Rhodos Stadt. Dementsprechend bevölkert und bunt ist die Stadt auch.

Wir sind mit dem Bus in die Stadt gefahren, da sich direkt vor unserem Hotel eine Bushaltestelle befand und die Anreise in die Stadt somit wesentlich komfortabler für uns war als extra ein Auto zu mieten. Ein Busticket kann man direkt beim Fahrer kaufen, die Preise sind denen in Deutschland recht ähnlich, da vor allem Touristen die Busse nutzen. Man sollte wissen, dass es zwar Zeitangaben auf den Fahrplänen gibt, diese jedoch eher als Richtwerte zu sehen sind. Es kann gut sein, dass der Bus wesentlich früher oder auch später an der Haltestelle eintrifft.

Von Kolymbia aus dauerte die Fahrt nach Rhodos Stadt etwa 45 Minuten. Der Bus war sehr gut gefüllt und viele Fahrgäste mussten stehen.

Der Verkehr in Rhodos Stadt selbst war auch recht abenteuerlich, an fast allen Ampeln standen Einheimische mit Lappen und Eimern, die den Autos beim Warten die Scheiben gegen ein Entgelt putzten. Der Bus hält sehr zentral, sodass man bequem viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen kann.

Zur Geschichte von Rhodos Stadt

Die Stadt ist geprägt von vielen unterschiedlichen kulturellen Einflüssen, da die Insel in der Vergangenheit von den verschiedensten Bevölkerungsgruppen eingenommen und bewohnt wurde. Dazu gehören der Orden der Johanniter (ab 1306), von denen unter anderem der Großmeisterpalast errichtet wurde. Im 16. Jahrhundert nahmen die Türken die Insel ein und erbauten Moscheen und Badehäuser, ließen jedoch auch einen Großteil der christlich geprägten Bauwerke unangetastet. 1912 eroberten die Italiener die Insel und restaurierten zahlreiche Gebäude aus der Ritterzeit. Bald darauf, 1947, ging die Insel an Griechenland über. 1988 wurde die mittelalterliche Altstadt von Rhodos zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.

Die vielen diversen Einflüsse, die die Insel geprägt haben, sind auch heute noch deutlich zu sehen und spüren. Neben einem mittelalterlichen Kirchenturm ragt ein Minarett einer Moschee in die Höhe, die massive Stadtmauer, die sich um die gesamte Altstadt schlängelt, lädt zu ausgiebigen Spaziergängen ein und der imposante Hafen regt zum Staunen an.

Die Altstadt

Einen Bummel durch die engen Gassen der Altstadt solltest du unbedingt unternehmen, aber lass dich nicht von den aufdringlichen Verkäufern verunsichern. Aller paar Meter wird man nahezu gedrängt, etwas zu kaufen oder in einem Restaurant Platz zu nehmen; hier muss man sehr deutliche Ansagen machen. Auch die vermeintlich sehr attraktiven Preise, zu denen Markenkleidung und Schmuck angeboten werden, sollen in die Irre führen: Viele Produkte sind Fälschungen.

Trotzdem ist die Atmosphäre hier einfach herrlich und irgendwie magisch. Vor lauter Impressionen wusste ich gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Ich kann dir wirklich empfehlen, einfach durch die Altstadt zu schlendern und die vielen Eindrücke auf dich wirken zu lassen, es wird dich verzaubern.

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Der Mandraki-Hafen

Auch sehr empfehlenswert ist eine Hafenrundfahrt mit dem Boot. Am Mandraki Hafen werben zahlreiche Verkäufer für ihre Touren. Von entspannten Rundfahrten bis actiongeladenen Speedboot-Touren ist hier alles dabei.

Wir haben uns für eine aussichtsreiche Fahrt am Hafen entlang entschieden. Dabei konnten wir vor allem die Windmühlen bestaunen, die den Mandraki-Hafen säumen. Der Eingang des Hafens, der heute von je einer Statue eines Rehs und eines Hirsches gesäumt wird, soll um etwa 292 v. Chr. von einer 34 Meter hohen Bronzestatue des Gottes Helios, dem Koloss von Rhodos, bewacht worden sein. Ob dies allerdings stimmt, kann nicht mit Sicherheit belegt werden, dennoch ist der Koloss von Rhodos eines der Sieben Weltwunder der Antike.

In Rhodos Stadt gibt es noch viele weitere sehenswerte Orte und Bauwerke, die wir aber leider in der Kürze der Zeit nicht alle erkunden konnten. Es lohnt sich also wirklich, mehrere Tage für die Besichtigung der Stadt einzuplanen.

2) Für Wanderlustige: Aussichtsreiche Route in Kolymbia

Wenn du ein Hotel in Kolymbia oder in der näheren Umgebung bewohnst, dann empfiehlt sich diese kurze Wanderroute. Für eine spektakuläre Aussicht lohnt es sich allemal.

Startpunkt ist die kleine Bucht südlich des östlichen Endes der Eucalyptus Street von Kolymbia. Dort befindet sich übrigens auch ein wunderschöner kleiner Strand, der sich hervorragend zum Baden eignet, da das Meer durch die geschützte Lage hier sehr ruhig ist. Hier gibt es auch einen Hafen, von dem aus Bootsausflüge starten, und eine äußerst sehenswerte und charmante kleine Kirche, die Chiesa Ortodossa Di San Nicola.

Etwas nördlich des Strandes beginnt ein unscheinbarer Weg, der einen Hügel hinaufführt. Folgt man diesem Pfad, gelangt man auf ein Plateau, das die Bucht umrundet.

Von dort aus hat man einen beeindruckenden Ausblick hinunter auf den Strand, den Hafen und das herrlich türkisblaue Wasser. Nicht umsonst wird Rhodos auch die “Karibik Europas” genannt.

Am Südzipfel des Plateaus befindet sich eine griechische Flagge, an der man wunderbar posieren kann.

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Wir haben die Wanderung dann in nördlicher Richtung fortgesetzt, haben dort jedoch keinen geeigneten Weg für den Abstieg gefunden, daher sind wir auf gleichem Weg wieder hinunter und danach über die Eucalyptus Street zurück zu unserem Hotel.

3) Für Naturbegeisterte: Die Sieben Quellen

Die Sieben Quellen (Eptá Pigés) sind ein beliebtes Ausflugsziel, das wir bequem mit dem Bus erreichen konnten. Die Sieben Quellen liegen versteckt in einem weitläufigen Waldgebiet, das ein bisschen an das deutsche Mittelgebirge erinnert. Die vielen Bäume spenden angenehmen Schatten, sodass die Sieben Quellen auch an heißen Tagen ein empfehlenswertes Ausflugsziel sind.

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Die Quellen selbst liegen oftmals sehr versteckt und die Wege, um zu den Quellen zu gelangen, sind teils recht abenteuerlich. Hier sollte man auf jeden Fall etwas Schwindelfreiheit und Trittsicherheit mitbringen.

Wer diese beschwerlichen Wege nicht nehmen möchte, aber trotzdem nach einem Abenteuer sucht, dem sei der Tunnel ans Herz gelegt, der zu einem Stausee führt, welcher der  Wasserversorgung in Kolymbia dient. Der Tunnel ist recht eng und schmal und wer sich hinein traut, muss gute 200 Meter in kompletter Dunkelheit zurücklegen. Außerdem muss man durch knöcheltiefes Wasser waten. Platzangst sollte man hierfür definitiv nicht haben, dafür aber eine Taschenlampe und eine gute Portion Abenteuerlust. Wenn du dich nicht traust, kannst du auch – so wie wir – den überirdischen Weg wählen. Der ist um einiges komfortabler und auch für große Menschen geeignet.

Am Stausee selbst gibt es auch einen künstlichen Wasserfall, die Atmosphäre hier ist beinahe märchenhaft.

Außerdem gibt es rund um die Sieben Quellen etliche Tierarten in freier Wildbahn zu bestaunen: Pfauen, Gänse und Enten sind nur einige davon.

Man kann hier durchaus ein bisschen Zeit verbringen, es gibt auch einen Gasthof, der zum Verweilen einlädt. Insgesamt ist es hier jedoch recht touristisch und bei anhaltender Trockenheit sind die Quellen zum Großteil ausgetrocknet.

Mein Fazit

Rhodos ist definitiv eine Reise wert! Schon alleine in der Hauptstadt könnte man einen ganzen Urlaub verbringen, so vielfältig und wunderschön ist die Atmosphäre dort. Ich hätte mir auch gerne noch mehr von der Natur auf Rhodos angeschaut.

Wenn ich noch einmal hinfliegen würde, dann würde ich mir unbedingt die folgenden Orte anschauen:

  • die Westküste (weniger Touristen und mehr unberührte Natur)
  • die Akropolis in Lindos
  • noch viel mehr Bauwerke und Sehenswürdigkeiten in Rhodos Stadt

Welche sind deine Highlights auf Rhodos? Hast du noch Insider-Tipps? Teile sie gerne in den Kommentaren mit mir, ich bin gespannt!

Mein Reiseverlauf - Shourney.com